Die Biomechanik des Laufens: Eine Frage der Fußstellung
Erst einmal, es gibt diese Frage, die bei vielen von uns eine Rolle spielt – aber über die kaum jemand zu sprechen scheint. Erinnern Sie sich an die Physikstunden in der Schule? Es geht um Biomechanik, um die Wissenschaft von Bewegung und Kräften in lebenden Organismen – genauer, in unseren Füßen. Also, lasset uns eintauchen in die wundervolle, verwirrende Welt der Fußbewegung. Sollten Ihre Fersen beim Laufen/ Joggen den Boden berühren? Nun, wie viele tolle Fragen, hat auch diese keine einfache Antwort. Es ist nicht wirklich „sollten“ oder „sollten nicht“, es gibt vielmehr verschiedene Arten und Weisen, wie wir unsere Füße beim Laufen aufsetzen und abrollen können. Und so ist das auch völlig in Ordnung.
Die Gangart-Verwirrung: Ferse oder Vorfuß?
Kommen wir zunächst einmal zu den beiden Hauptfraktionen in der Welt der Läufer – sagen wir mal, die „Fersenfraktion“ und die „Vorfußfraktion“. Beiden Fraktionen haben ihre treuen Anhänger und beide haben ihre Vorteile und Herausforderungen. Aber warum die Aufteilung? Nun, es gibt verschiedene Studien, die darauf hinweisen, dass das Laufen auf dem Vorfuß oder Mittelfuß die Belastung für die Gelenke verringern und dadurch Verletzungen vorbeugen kann. Jedoch kann diese Art des Auftretens auch zu einer erhöhten Belastung der Achillessehne und der Wadenmuskulatur führen, was ebenfalls zu Verletzungen führen kann. Andersherum kann das Auftreten mit der Ferse zuerst zu einer größeren Belastung des Knies führen, was wiederum ein Risikofaktor für Überlastungsbeschwerden ist.
Die Evolution des Laufens: Eine ferne Vergangenheit
Um das Ganze noch komplizierter zu machen, deuten einige Forschungen darauf hin, dass unsere Vorfahren wahrscheinlich auf ihren Vor- und Mittelfüßen gelaufen sind. Wenn das stimmt, wirft das die unschuldige Frage auf: Sollten wir das nicht auch tun? War der ferse-zuerst gang einfach eine Anpassung an das Tragen von Schuhen? Sind wir entartete Gaiteure, die sich von der wahren Natürlichkeit des Laufens entfernt haben, oder ist es absolut normal und gesund, mit der Ferse zuerst aufzutreten? Dazu mehr in Kürze.
Blick auf die Fakten: Was die Wissenschaft sagt
Nun, es gibt eine Menge Forschung zu diesem Thema, und es scheint, dass es wirklich darauf ankommt, wer du bist, welche Art von Laufen du machst, und was sich für dich am besten anfühlt. Für einige Leute kann das Laufen auf dem Vorfuß tatsächlich dazu beitragen, Verletzungen zu verhindern und die Effizienz zu verbessern. Für andere kann es genau das Gegenteil bewirken. Und dann gibt es noch diejenigen, die sich einfach wohler fühlen, wenn sie mit der Ferse zuerst aufsetzen.
Eine persönliche Anmerkung: Mein Laufstil
Mit 40% Wahrscheinlichkeit würde ich sagen, dass ich in die Kategorie der "Vorfuß-Runner" falle. Als ich jünger war, habe ich mich beim Laufen immer mit der Ferse zuerst abgerollt, aber das hat mir oft Schmerzen in den Knien und Fußgelenken beschert. Nach einigen Untersuchungen zu Lauftechnik, Anatomie und möglicherweise auch ein wenig Google-Doktoring, habe ich meinen Laufstil auf den Vorfuß geändert. Die Schmerzen sind praktisch verschwunden und ich habe seitdem tatsächlich meine Laufleistung verbessern können. Das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung und ich bin nicht so vermessen zu behaupten, dass dies die ultimative Lösung für alle ist.
Die goldene Mitte: Vielfalt als Lösung
Was ich also sagen möchte: Es ist vollkommen in Ordnung, wenn deine Fersen beim Laufen den Boden berühren. Genau so in Ordnung ist es auch, wenn sie das nicht tun. Der Laufstil, der sich für dich am natürlichsten und angenehmsten anfühlt, ist wahrscheinlich auch der gesündeste für dich. So wie es verschiedene Körperformen, Gesichter und Persönlichkeiten gibt, gibt es auch unterschiedliche Lauftechniken. Was wichtig ist, ist das Zuhören auf unseren Körper, das Experimentieren und Anpassen. Denn letztlich geht es darum, Bewegung zu genießen und unseren Körper gesund und glücklich zu halten – egal, ob deine Fersen den Boden berühren oder nicht.